Röntgen

Trotz vieler neuerer Untersuchungsverfahren ist die Röntgenuntersuchung meistens die Basisuntersuchung, die bereits viele medizinische Fragen beantwortet. Oftmals sind dann keine weiteren Untersuchungen mehr nötig, es sei denn, Ihr Arzt hat spezielle Fragen, die mit der Röntgenuntersuchung nicht vollständig beantwortet werden können. Auch für diese weiterführenden Untersuchungen ist die Röntgenuntersuchung oft grundlegend und Voraussetzung.

Bei den meisten Knochenerkrankungen ist ein Röntgenbild unverzichtbar, nicht nur bei Verdacht auf Knochenbrüche.

Das Röntgenbild der Wirbelsäule gibt wichtige Informationen, auch wenn ein Bandscheibenvorfall damit nicht zu sehen ist. Aber oft sind gleichzeitig knöcherne Verschleißerscheinungen vorhanden, die im Röntgenbild gut zu erkennen sind.

Das Röntgenbild der Lunge beantwortet Fragen z. B. nach einer Lungenentzündung, Rippenfellentzündung oder Herzschwäche. Lungentumoren werden oft zufällig entdeckt und müssen dann mit anderen Methoden weiter abgeklärt werden.

Hiermit hat alles einmal angefangen – das erste Röntgenbild machte Wilhelm Conrad Röntgen von der Hand seiner Frau.

Die Röntgenuntersuchung der Knochen wird fast immer in zwei Ebenen angefertigt, denn es ist möglich, daß ein Knochenbruch auf einem Bild nicht zu sehen ist, auf dem anderen aber sofort erkennbar wird. Auf diese Weise kann sich der Radiologe die Situation im Gehirn "dreidimensional" vorstellen.

Gelenkerkrankungen sind meistens Verschleißerkrankungen, die im Röntgenbild bereits im Frühstadium sichtbar werden – allerdings erst, wenn der Knochen mitreagiert. Ein reiner Knorpelveschleiß läßt sich nur mittels der Kernspintomographie oder einer Gelenkspiegelung nachweisen.

Es gibt aber auch Gelenkentzündungen; meistens als "Rheuma" bezeichnet. Oft verbirgt sich unter diesem Begriff eine Vielzahl von unterschiedlichen Erkrankungen. Es sind Erkrankungen, die den ganzen Körper betreffen, aber auch die Gelenke befallen, z. B. die primär chronische Polyarthritis, die Schuppenflechte (Psoriasis) oder auch die Gicht. Während das Röntgenbild die Gelenkveränderungen gut sichtbar macht, ist die entzündliche Aktivität der Erkrankungen besser mit der Knochenszintigraphie (siehe Nuklearmedizin) zu beurteilen.

Die Wirbelsäulenuntersuchung zeigt die Haltung der Wirbelsäule. Fehlhaltungen können zu besonderen einseitigen Verschleißerscheinungen führen, daher ist die Beurteilung der Haltung wichtig. Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben äußern sich meistens erst im mittleren Lebensalter. Die Bandscheiben sind im Röntgenbild nicht sichtbar, hierfür ist die Computertomographie (CT) oder die Kernspintomographie (MRT) geeignet, mit denen Bandscheibenvorfälle erkannt werden.

Die Lunge enthält viel Luft und kann deshalb sehr gut im Röntgenbild beurteilt werden, weil sie gut strahlenduchlässig = dunkel ist. Die meisten krankhaften Veränderungen sind dichter als Luft und damit weniger strahlendurchlässig = hell. Das kann eine Lungenentzündung sein, ein Lungentumor oder auch eine Überfüllung der Blutgefäße der Lunge bei Herzschwäche; dann ist auch das Herz vergrößert.

Wichtig ist die Aufnahme von vorn und von der Seite, denn manchmal befindet sich eine Lungenentzündung hinter dem Herzen und ist deshalb von vorn nicht zu sehen, wie das folgende Beispiel zeigt.